Bei den Elsäßer`s ist der Name Programm, denn die Wurzeln liegen im Ursprungsgebiet der Familie, dem Elsaß. Wolfgang Elsäßer erzählt, dass am Beginn des 17. Jahrhunderts ein Ahne namens Donat Elsäßer von dort nach Vorarlberg gekommen ist. Wolfgangs Großvater Gallus, ursprünglich im Kleinwalsertal aufgewachsen, war Lehrer in Blons und kam nach Lauterach, weil er hier Schulleiter wurde. Er scheint auch in der Chronik des Kirchenchores als dessen Leiter von 1902 bis 1912 auf.
So gesehen ist Wolfgang Elsäßer in dritter Generation ein in der Wolle gefärbter Lauteracher. Nach Kindheit und Schulzeit kam er nach seinen Studien- und Berufsjahren wieder zurück in die von ihm geschätzte Heimatgemeinde, zu der ihm in all den Jahren die Verbundenheit nie verlorenging. So war er auch eine Zeitlang Mitglied des Männerchores und ist seit Jahrzehnten Mitglied des Schivereins, dessen Gründungsmitglied und erster Obmann sein Vater war.
Der Vater von Wolfgang Elsäßer arbeitete bis zu seiner Pensionierung bei der Landwirtschaftskammer. Die Mutter hatte bis zur Geburt ihres Sohnes Wolfgang ein Lebensmittelgeschäft in Bregenz. Aufgewachsen ist er mit zwei Schwestern.
Sein Vater war Aufsichtsrat der Raiffeisenbank in Lauterach und hätte seinen Sohn gerne irgendwann in diesem Gremium gesehen. So erklärt sich, warum Wolfgang Elsäßer die Handelsschule in Feldkirch besuchte.
Die sprichwörtliche „väterliche“ Rechnung ging nicht auf, weil sich Sohn Wolfgang für die Absolvierung der Matura und letztlich das Medizinstudium in Innsbruck entschieden hat. Für seine Berufsentscheidung wurde er von dem von ihm bewunderten Onkel Ernst - Dr. Ernst Elsäßer, Zahnarzt, beeinflusst. Sein Neffe Wolfgang sollte zu einem weitum bekannten und viel geachteten HNO-Facharzt werden: Zuerst an der Universitätsklinik in Innsbruck und letztlich am Landeskrankenhaus Feldkirch, wo er 2002 Primarius wurde und bis vor kurzem 11 Jahre lang ärztlicher Leiter - sprich Chefarzt – war.
Dr. Wolfgang Elsäßer spricht im Podcast über seine Kindheit, seine Arbeit und seine Familie.
All das neben seiner regulären Tätigkeit als Vorstand der HNO-Abteilung mit einem vollen Arbeitsprogramm. Zwölf Stunden Arbeitstage mit Operationen und den
Aufgaben, die eine Leitung einer Krankenhausabteilung mit sich bringen, sind für ihn Berufsalltag.
In diesem Zusammenhang erwähnt Dr. Elsäßer, dass die Medizin auch deshalb ein wunderbares Arbeitsgebiet sei, weil man Menschen begegnen und ihnen im Krankheitsfall helfen könne. Diese
Glücksmomente, die beide Seiten - Arzt und Patient - nach gelungenen Operationen und medizinischen Interventionen erleben, seien gewissermaßen das Futter aus dem sich die Kraft fürs Durchhalten
speise.
Und wenn er dann doch Zeit für Erholung finde, kann man ihm bei Radtouren durch die Gemeinde oder beim Joggen im Lauteracher Ried begegnen. Mit der Jagdprüfung habe er sich in die Tier- und Pflanzenwelt der Alpen vertiefen können. Das sei der Ausgangspunkt für dieses besondere Hobby geworden.
Mit 1. September 2024 wird der Vater zweier erwachsener Kinder – einer Tochter und einem Sohn – in den Ruhestand wechseln. Dieses „Elsäßer-Medizin-Gen“ ging auch auf Sohn Stefan über, der sich allerdings weder für die Radiologie, in der die Mutter arbeitete, noch für die Fachrichtung HNO seines Vaters, sondern für die Allgemeinmedizin entschieden hat.
Wolfgang Elsäßer im Gespräch mit Johannes Schmidle
Fotos: David Spettel